Gehtechnik im Schnee

Das richtige Gehen mit Schneeschuhen hängt sehr stark vom Gelände und Schneezustand ab. Habe ich im flachen bis mäßig steilem Gelände eine feste, bereits breit ausgetretene Spur (oft bei viel begangenen Touren der Fall) oder einen gut tragenden Haschdeckel lässt es sich meist ohne großen Kraftaufwand gehen. Bei tiefem Schnee und/oder steilem Gelände schaut das meist anders aus.

Grundschritt

Generell funktioniert das Gehen mit Schneeschuhen im leichten Gelände sehr ähnlich dem normalen Gehen nur eben etwas breitbeiniger, um mit den Schneeschuhen nicht immer an den Beinen zu streifen. Hier empfiehlt es sich auch, Gamaschen zum Schutz der Tourenhose zu tragen, sollte man doch einmal mit den scharfen Hascheisen oder Frontalzacken einhacken. Die Füße dabei nicht zu weit anheben, Schwerpunkt schön zentral halten und normal große Schritte machen. Stöcke helfen hier das Gleichgewicht besser zu halten. Diese sind im leichten Gelände allerdings wie beim Wandern nicht zwingend erforderlich.

Bergauf gehen.

Grundschritt
Nicht zu steile Hänge werden direkt in der Fallinie im Grundschritt behangen. Wird das Gelände allerdings steiler oder die Schneedecke härter, müssen, um ein Abrutschen zu verhindern, die Frontalzacken eingesetzt werden. Dazu einfach bewusst die unter dem Ballen angebrachten Zacken in den harten Schneedeckel drücken. Ein deutlich angenehmeres Gehen bietet hier auch der Einsatz der Steighilfe (je nach Model verfügbar).

Steile Passagen

Grätenschritt
Kurze steile Passagen im tiefen Schnee können auch im Grätenschritt überwunden werden. Dabei die Füße in einem breiten V aufsetzen.

Seitwärts aufsteigen
Ebenso können diese kurzen steilen Passagen im weichen Schnee durch seitliches aufsteigen begangen werden. Bei hartem Untergrund ist diese Möglichkeit nur bedingt anwendbar. Auch ist mit Schneeschuhen die Fußstellung bei hartem Untergrund eher unangenehm.

Bergab gehen

Bergab verlagerst du den Schwerpunkt etwas nach hinten, so dass im tiefen Schnee die Schuhspitzen etwas nach oben kommen und gleitest dabei mit schwungvollen Schritten talwärts. Dies ist eine schnelle und kräfteschonende Methode für den Abstieg. Nutze hier die Schwerkraft aus und nimm den Schwung einfach mit.
Bei hartem Untergrund musst du wohl oder übel im Grundschritt absteigen.

Spuren im tiefen Schnee

Alleine unterwegs
Bist du alleine unterwegs bleibt dir nichts übrig, als dir deine eigene Spur zu ziehen. Versuche hierbei so kräfteschonend wie möglich zu gehen. Halte dabei die Spur eher schmal. Ziehe dazu den hinteren Fuß in der Spur des Vorderen Fußes zu diesem heran und weiche erst kurz davor zur Seite und stelle den Fuß vor den anderen. Kurz vor dem Aufsetzen kannst du diesen noch etwas nach vorne schieben – so gewinnst du jedesmal einige Zentimeter.

In der Gruppe unterwegs
Bist du in einer Gruppe unterwegs, schaut das Ganze etwas anders aus. Hier ist es wichtig, dass ihr euch beim Spuren abwechselt. Je nach Gruppengröße und Leistungsvermögen kann dies immer in der gesamten Gruppe erfolgen. Es können aber hier auch schwächere Teilnehmer von den „Stärkeren“ geschont werden. Wechselt euch regelmäßig ab.
Je nach Schwierigkeit des Untergrundes kann dies auch in sehr kurzen Abständen erfolgen. Legt euch eine fixe Schrittzahl zurecht – Wechsel nach zum Beispiel 20 Schritten. Nach Erreichen der definierten Schritte tritt der Spurende einen Schritt zur Seite lässt die Gruppe vorbeiziehen und reit sich als Letzter wieder ein. Die Spurarbeit übernimmt der Nächste in der Gruppe.
Beim Gehen in der Gruppe, spuren wir mindestens in der normalen Spurbreite. Wichtig ist, dass die Spur für die Hinteren nicht zu schmal wird. Der Spurende hat hier natürlich den meisten Kraftaufwand der Zweite und Dritte in der Gruppe versuchen die Spur noch weiter auszubauen und die Unebenheiten auszugleichen. Für die Folgenden bietet sich eine bereits gut ausgetretene Spur, die fast zu keinem einsinken mehr führt und so ein kräfteschonendes Vorankommen ermöglicht.

Wichtig ist es – wenn möglich – sich bei der Spurarbeit  immer konsequent abzuwechseln. Dadurch kann zum einen viel Kraft gespart werden und übermäßiges Schwitzen vermeiden werden, was gerade im Winter durchaus seine Vorteile hat. Setze auch die Stöcke gezielt ein, um gerade im schwierigen Gelände das Gleichgewicht halten zu können oder einen zusätzlichen Vortrieb zu erreichen. Übe das richtige Gehen zuerst im leichten Gelände und steigere dich stetig. Vergiss auch bei kalten Temperaturen nicht darauf genügend zu trinken und brich eine Tour rechtzeitig ab bevor du in ernsten Schwierigkeiten steckst.