Die Richtigen für mich

Die Geschichte der Schneeschuhe reicht mehrere tausend Jahre zurück. Waren sie früher für Bewohner schneereicher Gebiete ein Mittel zum Zweck, um nicht im tiefen Schnee zu versinken, erfreuen sie sich heutzutage zunehmender Beliebtheit bei naturbegeisterten Menschen. Schneeschuhe erleichtern das Vorankommen im Schnee ungemein und erschließen den nicht schitourenbegeisterten Winter-Wanderern neue, fast unberührte Gebiete.

Welcher Schneeschuh passt zu mir?

Zuerst solltest du dir einmal überlegen, wo du die Schneeschuhe einsetzten möchtest. Bewegst du dich ausschließlich im flachen Gelände mit nur mäßigen Steigungen oder bist du im alpinen Gelände unterwegs. Um genügend Auftrieb im Schnee zu erzeugen, muss der jeweilige Schneeschuh auch zu seinem Benutzer passen. Desweiteren kommt es natürlich auf die finanziellen Mittel an und wie oft ich sie benutzen möchte. Bewege ich mich nur gelegentlich im flachen Gelände, genügen hier mit Sicherheit günstigere Modelle, als wenn ich sie professionell in steilem Gelände den ganzen Winter über regelmäßig einsetzten möchte.

Welche Modelle gibt es?

Prinzipiell kann man grob drei Arten von Schneeschuhen unterscheiden.

Die traditionellen Schneeschuhe
Diese sind den ersten gefunden Schneeschuhen nachempfunden und bestehen aus einem hinten zusammengebundenen Holzrahmen, bespannt mit Leder und/oder Sehnen. Da diese Modelle allerdings über keine Steighilfen, Hascheisen und ähnlichem verfügen, finden sie bei den modernen Sportlern heutzutage fast keine Anwendung.

Klassische- oder Alurahmenmodelle
Diese bestehen aus einem umlaufenden Alurohr, welches mit einem Kunststofftuch bespannt ist. Sie verfügen je nach Modell bereits über eine moderne Bindung mit Schnellverschluss sowie über Krallen an der Unterseite.
Klassische Modelle bieten einen guten Auftrieb und sind im flachen bis mäßig steilem Gelände mit tiefem Schnee zu Hause. Wird das Gelände steiler oder sind Hänge zu queren, stößt man damit allerdings an ihre Grenzen.

Hochleister oder moderne Schneeschuhe
Der moderne Schneeschuh besteht meistens aus bruchfestem, kältebeständigen Kunststoff. Diese sind je Modell sehr leicht, geben einen guten Auftrieb und verfügen über eine moderne Bindung, Frontzacken, Haschkrallen und Aufstiegshilfen. Sie sind leicht zu bedienen und fühlen sich auch im steilen und geneigten Gelände wohl.

Komponenten eines Schneeschuhes.

Bindung.
Moderne Bindungen lassen sich schnell an verschiedene Schuhgrößen einstellen. Die Palette reicht hier von einfachen Riemenverschlüssen bis hin zu Ratschenverschlüssen. Wichtig ist, dass sich der Verschluss auch bei kalten Temperaturen mit Handschuhen noch gut bedienen lässt und den Schuh fest in der Bindung hält ohne sich beim Gehen ständig zu lockern.

Steighilfe
Steighilfen sind meist Bügel aus Metall oder Kunststoff, die bei steilem Gelände unter die Ferse geklappt werden. Dies kann auch unterteilt in mehrere Stufen geschehen. Die Steighilfe verhindert das Zurückklappen der Fußes und stellt ihn beim aufsetzten in eine annähernd waagrechte Position. Dies erleichtert das Bergaufgehen erheblich.

Frontalzacken
Frontalzacken sind an der vorderen Unterseite der Bindung angebracht und bieten bei Aufstiegen in sehr steilem oder vereistem Gelände zusätzlichen Halt.

Haschkrallen
Haschkrallen sind an der Unterseite angebrachte Metallstifte oder gezackte Bleche welche auf harten, vereisten Flächen zusätzlichen Halt bieten und ein abrutschen verhindern.

Gewichtsangaben

Wie schon erwähnt, spielt auch das Gewicht eine entscheidenden Rolle. Damit du den optimalen Auftrieb auch im noch nicht gefestigten Neuschnee erhältst, ist es wichtig, das angegebene Gewicht nicht zu überschreiten. Hier zählt nicht nur dein eigenes Körpergewicht sondern das Gesamtgewicht inkl. Deiner Ausrüstung und Kleidung, denn auch das will getragen werden. Nur wenn du nicht zu tief einsinkst kannst du kräfteschonend über den Schnee gleiten.

Was ich sonst noch brauche.

Stöcke
Gute längenverstellbare Teleskopstöcke mit großen Schneetellern gehören zum Schneeschuhlaufen einfach dazu. Dies hat mehrere Gründe.

Sie helfen das Gleichgewicht auch in schwierigerem Gelände zu halten und bieten zusätzliche Kontaktpunkte zum Untergrund.
Beim Bergaufgehen kann durch gezieltes einsetzen der Armmuskulatur viel Beinkraft eingespart werden.
Und auch beim Bergablaufen bieten sie zusätzlichen Halt und entlasten vor allem die Kniegelenke.

Kleidung
Verwende hier gute wintertaugliche, atmungsaktive Outdoorkleidung sowie wasserdichte, feste Wander- oder Winterstiefel. Da das Thema Kleidung sehr vielfältig ist, werde ich hierzu in Kürze einen eigenen Beitrag verfassen.

Gamaschen.
Damit kein Schnee in die Schuhe oder unter die Hose eindringen kann, empfiehlt sich die Verwendung von Gamaschen. Diese verhindern auch ein beschädigen der teuren Tourenhose durch die Hascheisen der Schneeschuhe.

Jetzt hast du einen groben Überblick über die Möglichkeiten die ein Schneeschuh bietet. Wähle den für dein Gewicht und Einsatzgebiet geeigneten Schneeschuh aus. Im Internet findest du regelmäßig Test und Erfahrungsberichte zu den zahlreichen Herstellern. Probiere nach Möglichkeit deinen Favoriten aus. Wenn du dich darauf wohlfühlst, steht einem unvergesslichen Naturerlebnis nichts mehr im Wege.