Grimmung 2351m über SO-Grat

Der Hohe Grimming stellt mit 2351 m.ü.A. den höchsten Gipfel des sehr dominant wirkenden Grimmingstockes dar. Er gilt als höchster freistehender Berg Europas.
Lange Zeit glaube man, er sei auch der höchste Berg der Steiermark.

Der Grimming ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Bergsteiger und Wanderer. Dementsprechend gut besucht ist er auch an schönen Tagen.

Unsre Tour startet und endet beim „Parkplatz für Grimminggeher“ in Nisederstuttern. Von dort geht es über den Süd-Ost-Grat auf den Hohen Grimming. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast anstrengend über das Multereck und der gemütlichen Grimminghütte wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Kurz und Bündig
1.800 Hm
1.800 Hm
15,60 km
7:42:50
562 m
2.351 m
5 von 5
Bis 2+
4 von 5
Beschreibung

Zeitig in der Früh geht es vom Parkplatz entlang des gut markierten Weges Richtung Süd-Ost-Grad. Nach etwa 40 Minuten erreichen wir die auf 966m liegende Grimminghütte. Wir lassen die Hütte (noch) recht liegen und wandern auf der Forststraße weiter gegen Grimming Hauptgipfel (Beschilderung Grimming über Multereck).

Etwa 250m nach der Hütte zweigt der Weg von der Fortstraße – diese macht hier eine Linkskurve – geradeaus in einen Pfad ein. Von nun an geht es stetig Bergauf und schnell erreichen wir die Baumgrenze. Nach kurzer Zeit zeigt uns, in der sogenannten „Au“, ein markanter Markierungsstein den richtigen Weg. Hier nicht links Richtung Grimming Tor abbiegen! Nach einem kurzen Schuttfeld erreichen wir auch schon die erste Leiter die es uns leicht macht, den ersten steilen Aufschwung zu überwinden.

Auf etwa 1460m.ü.A. teilt sich vor einer Felswand der Weg. Hier geht der Normalweg rechts Richtung Multereck oder eben nach links den Kreismarkierungen folgend über den Grat zum hohen Grimming. 

Geht es zuerst noch durch Latschen, wird der Weg nach kurzer Zeit immer steiniger bis er in der sogenannten „Schneegrube“ in ein Geröllfeld übergeht. Hat man dieses überwunden, beginnt links abzweigend der eigentliche Steig zum Gipfel. Spätestens ab hier sollte auch der Helm angelegt werden. Es liegen sehr viele Lose Steine am Weg. 

Der SÖ-Grat führt uns ungesichert über II+ Stellen anstrengend – dafür mit tollen Tiefblicken zum Gipfel des Grimmings. Oben angekommen, haben sich auch die letzten Nebelreste im Tal verzogen, sodass wir die 360 Grad Rundumsicht in vollen Zügen genießen können. 

Nach einer ausgiebigen Gipfelrast geht es auf dem Normalweg über Multereck wieder zurück zur Grimminghütte. Auch der Abstieg sollte hier nicht unterschätzt werden, denn auch dabei gilt es Drahtversicherte Stellen und Gröllfelder zu überwinden. Wieder bei der Grimminghütte angekommen, lädt die uns nach dieser anstrengenden Tour zu einer kleinen Stärkung ein, bevor wir die letzten Meter zurück zum Parkplatz absteigen.

Fazit

Der Aufstieg auf den Grimming über den SO-Grat und Abstieg über das Multereck ist eine teilweise sehr ausgesetzte, anstrengende, aber dafür mit grandiosen Ausblicken gespickte Tour. Der Weg war perfekt markiert und auch die Schlüsselstellen waren für uns alle sehr gut zu meistern. Aufgrund der vielen losen Steine, unbedingt einen Helm verwenden. Auch am Grimming genügend Flüssigkeit mitnehmen, die einzige kleine Wasserquelle kurz nach der ersten Leiter ist leider oft trocken.

Fotostrecke

Morgenstimmung mit Nebel im Tal.

Die Sonne kommt.

Markanter Wegweiser.
Hier nicht scharf links Richtung Grimming Tor abbiegen!

Die Eisenleiter hilft über die erste Steilstufe hinweg.

Nur für Geübte.

Hier trennt sich der Weg,

Zum SO-Grat geht es nach links.

Am linken Rand der Schneegrube.

Einstieg in den SO-Grat.

Helm nicht vergessen!

Auch wenn's mal enger wird, Immer der Markierung folgen.

 

Tiefblick ins Ennstal.

Der Weg ist durchgehend sehr gut markiert.

 

Fast geschafft!

Herrliche Rundumsicht am Gipfel.

 

Blick zum nahen Dachstein.

Blick ins Ennstal.

 

Abstieg über das Multereck.

Blockiger Weg.

 

Blick auf den SO-Grat beim Abstieg.

Gemütlicher Ausklang in der schönen Grimminghütte.

Warscheneck 2388m über SO-Grat

Das Warscheneck ist mit seinen 2.388m der Hauptgipfel der Warscheneckgruppe. Er liegt im OÖ Teil des Toten Gebirges und bildet mit seinen Nebengipfeln den Warscheneckstock. Das Gebiet rund um das Warscheneck ist sehr gut erschlossen und bei Bergwanderern äußerst beliebt.

Der Südostgrat ist ein leichter, teilweise seilversicherter Klettersteig.

Die Tour führte mich und Heinz von der Bergstation Wurzeralm über SO-Grat auf den Gipfel des Warscheneck. Von dort über den Toten Mann, die Spikewiese und dem Rote Wand Sattel zum idyllisch gelegenen Brunnsteiner See und wieder zurück zum Parkplatz der Standseilbahn.

Kurz und Bündig
1,234 Hm
1.850 Hm
17,75 km
6:12:52
810 m
2.388 m
4 von 5
AB // 1-
3 von 5
Beschreibung

Da der erste Teil der Wanderung von der Wurzeralm Talstation über die steile Skipiste bis zur Bergstation führt, nehmen wir hierfür die Standseilbahn (Bergfahrt €12) in Anspruch.

Von der Bergstation folgt man der Beschilderung zum Frauenkarlift ca. 15 Minuten. An Betriebstagen können die nächsten 400 Hm mit dem etwas in die Jahre gekommenen Doppelsessellift überwunden werden. Ansonsten folgt man ca. 1,5 Std dem Weg links zur Bergstation. Von dort auf gut markiertem Weg über den Widerlechnerstein (2107m) zum Süd-Ost-Grat. Nach einer kleinen Mulde beginnt der teilweise seilversicherte Steig. Dieser verläuft direkt am Grat, dabei helfen Trittstifte  über manche Steilstufen hinweg. Nach ca. 30 Minuten erreicht man den aussichtsreichen Gipfel des Warscheneck 2388m. Gesamtgehzeit ab Bergstation ca. 2Std 45min etwa 900 Hm. Nach ausgiebiger Rast bei der die tolle Aussicht über weite Teile OÖ genossen werden kann, geht es auf den nicht minder aussichtsreichen Abstieg über den Toten Mann, die Spikewiese und dem Rote Wand Sattel zum idyllisch gelegenen Brunnsteiner See. Von da an geht es auf gemütlichem Wanderweg zurück zur Bergstation. Nach einer kleinen Stärkung im Linzerhaus über steilen Weg zurück zum Parkplatz bei der Talstation.

Fazit

Es war eine wunderschöne Tour die einem allerdings auch etwas Kondition abverlangt. Gerade das letzte Stück von der Berg- zur Talstation war aufgrund der Steilheit etwas kräftezehrend.
Der Klettersteig wird mit AB bewertet, einige Stellen 1-. Er ist teilweise schön ausgesetzt und nicht durchgehend versichert.  Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit wird hier vorausgesetzt.
Genug zum Trinken mitnehmen, es gibt keine Quelle entlang des Weges!

Fotostrecke

Blick von der Bergstation Wurzeralm Richtung Warscheneck.

Wanderweg zum Frauenkarlieft ca. 15 Minuten.

Wir gehen links zur Bergstation Frauenkarlift. ca. 1,5 Std und 500 Hm

Von nun an wird der Weg steiler und steiniger.

Es sind ab jetzt auch mehr Wanderer unterwegs – Die Meisten kommen mit dem Sessellift.

Seilversicherte Stelle am Grat

Die Aussicht wird von Schritt zu Schritt schöner.

Blick vom Grat auf den Gipfel – jetzt ist es nicht mehr weit.

Oben angekommen, wird man mit einer tollen Fernsicht über weite Teile OÖ belohnt.

Abstieg Richtung Rote-Wand-Sattel

Brunnsteiner See

Steiler Abstieg von der Wurzeralm zum Parkplatz

Oh nein, eine Blase!

Habe ich die ersten Anzeichen übersehen, war es ein falscher Schritt in einem nicht gut geschnürten Schuh oder habe ich…? Egal warum, jetzt ist sie da, die Blase an meinem Fuß.
Jetzt gilt es, etwas gegen die Blase zu unternehmen damit meine Tour nicht zur Tortur wird.

Habe ich die ersten Anzeichen übersehen, war es ein falscher Schritt in einem nicht gut geschnürten Schuh oder habe ich…? Egal warum, jetzt ist sie da, die Blase an meinem Fuß.
Jetzt gilt es, etwas gegen die Blase zu unternehmen damit meine Tour nicht zur Tortur wird.

Handeln solltest du bei den ersten Anzeichen, am besten noch bevor eine richtige Blase entsteht. Meine Erfahrungen, wie du Blasen vermeiden kannst, findest du in meinem Beitrag „ Eine Blase, muss das sein?“.

Bei der Versorgung von Blasen unterteilen wir diese in drei Gruppen. Je nach Größe und oder ob die Blase noch geschlossen ist, ist die Vorgehensweise dabei nämlich eine andere.

Beachte:

Die hier gezeigten Möglichkeiten zeigen nur meine Erfahrungen bei mir wieder und sind unter Umständen, nicht medizinisch korrekt. Jeder muss hier für sich selber auf eigene Verantwortung entscheiden, ob und wie er eine Blase versorgt. Bei den kleinsten Anzeichen von Problemen mit einer Wunde, empfehle ich, medizinischen Rat einzuholen. Beachte auch, zuerst kommt die Gesundheit und erst danach die Tour. Und oft liegt die wahre Stärke gerade im vorzeitigen beenden einer Tour!

Eine einfache, kleine Blase.

Hast du bei den ersten Schmerzen, Druck- oder Hitzegefühl die Tour unterbrochen ist die Blase oft noch nicht als Blase erkennbar oder noch eher klein. In diesen Fällen genügt meistens ein normales Tape oder ein spezielles Blasenpflaster.
Das Prinzip besteht darin, dass ich die Reibung auf der Haut so gut es geht minimiere, im besten Fall egalisiere. Kleine Blasen sollen nach Möglichkeit geschlossen bleiben, denn die Haut schützt uns vor möglichen Infektionen.
Tape oder Blasenpflaster, welche Methode ist jetzt die Bessere?

  • Tape würde ich nur anwenden, wenn noch keine wassergefüllte Blase vorhanden ist. Ein Tape muss auch immer sehr sorgfältig geklebt werden, um nicht zusätzliche „Scheuerstellen“ zu schaffen. Auch besteht die Gefahr, sollte sich das Tape während des Gehens lösen, dass eine noch geschlossene Blase aufplatzt.
  • Blasenpflaster gibt es von verschiedenen Herstellern und in verschiedenen Größen. Diese können direkt auf die Blase (je nach Hersteller, auch auf bereits offene Blasen) geklebt werden. Diese verbleiben dann solange auf der Haut, bis sie sich von selber wieder ablösen. Ich tappe die Blasenpflaster immer noch zusätzlich ab, einfach zum Schutz meiner Wandersocken, sollte sich beim Gehen doch einmal ein Blasenpflaster lösen, sind diese nur mehr sehr schwer aus den Socken zu bekommen. Das setzt allerdings genügend Platz im Schuh voraus.
Große, wassergefüllte Blase

Was aber tun, wenn ich eine sehr große, wassergefüllte Blase habe die sich nicht mehr einfach so mit einem Blasenpflaster behandeln lässt und zusätzlich im Schuh massive Schmerzen verursacht? Hier stellt sich zuerst die Frage, kann ich die Tour abbrechen und meine Blase „professionell“ versorgen lassen oder bin ich abseits im urbanen Gelände unterwegs und kann die Tour nicht so einfach beenden. Hier kann es dann sein, dass ich die Blase öffnen und das erhöhte Risiko einer Infektion eingehen muss.  Das ist allerdings eine Entscheidung, die je nach Situation jeder selber für sich treffen muss.

Sollte ich zu dem Entschluss kommen, dass ein öffnen der Blase unumgänglich ist, muss ich dabei so steril wie möglich arbeiten. Ich führe für solche Fälle daher immer folgende Utensilien mit:

  • Alkoholische Tupfer- oder Desinfektionsspray
  • Sterile Kanüle (Nadel)
  • Steriler Tupfer
  • Steriles Verbandsmaterial
Wie öffne ich – oder besser wie entleere ich eine Blase richtig?

Wichtig ist, die Öffnung und somit die Eintrittspforte für Infektionen so klein wie möglich zu halten und wie schon geschrieben sehr sauber zu arbeiten.
Zuerst, wird die Blase großzügig um die Einstichstelle mit einem alkoholischen Tupfer oder mit Desinfektionsspray desinfiziert. Hier auf die entsprechende Einwirkzeit deines Produktes achten und die Stelle danach auch nicht mehr berühren.
Jetzt kannst du, mit der sterilen Kanüle, seitlich flach in die Blase stechen und die Flüssigkeit mit sanften Druck zur Öffnung hin ausstreichen.
Im Anschluss die Blase mit Blasenpflaster oder wenn sie dafür zu groß ist, mit einem sterilen Verband versorgen.

Offene Blasen

Sollte die Blase bereits von selber aufgeplatzt sein, gilt es auch hier die Blase ordentlich zu desinfizieren und wie oben beschrieben steril zu versorgen.

Wann zum Arzt?

Treten bei einer Blase zusätzliche Schmerzen auf. Fühlt sich die Region um die Blase unnatürlich heiß an oder tritt gelbliche Flüssigkeit aus. Dann kann es sein, das sich die Blase entzündet hat. Damit es bei diesen Fällen zu keinen gesundheitlichen Problemen kommt, sollte ehestmöglich ein Arzt aufgesucht werden. Hier ist unter Umständen neben der korrekten Versorgung der Wunde auch eine medikamentöse Therapie nötig.

Ich starte jetzt,…

Du warst bis jetzt nicht so der Wanderer, dann wäre jetzt, wenn warmes Wanderwetter das nasskalte Winterwetter vertreibt, genau der richtige Zeitpunkt um damit zu starten. Es gibt verschiedene Gründe mit dem Wandern zu beginnen. Eines ist allerdings gewiss, wenn du es richtig angehst und es nicht gleich übertreibst wirst du eine Menge Spaß dabei haben.
Damit du auch gut starten kannst, findest du zahlreiche Tipps auf meiner Seite. Oder wir gehen gleich gemeinsam auf deine erste Tour.

Warum überhaupt Wandern?

Wandern tut einfach dem Körper und der Seele gut!
Es ist unumstritten, dass sich regelmäßige Bewegung positiv auf das Herz-Kreislaufsystem auswirkt. Es stärkt die Gelenke und fördert den Gleichgewichtssinn. Gleichzeitig verbraucht man bei moderatem Wandern über 300 Kalorien pro Stunde, was sich wiederum auch positiv auf das Gewicht auswirken kann. Auch dein Immunsystem profitiert von der Bewegung in der freien Natur.

Wer sich beim Wandern auch ganz auf die Natur einlässt vergisst sozusagen Zeit und Raum. Aber nicht nur dass, es hebt deine Stimmungslage, lässt dich deinen Stress vergessen und zeigt dir wie wunderbar die Natur doch ist.

Man könnte fast sagen, Wander ist ein universelles Heilmittel und ein Jungbrunnen für Körper und Geist.

Du hast jetzt Lust zu starten, na dann legen wir los.

Vor deiner ersten Tour hast du vermutlich viele Fragen wie, was ziehe ich an, wo finde ich die passende Route, welcher Rucksack, welche Jause,…. Langsam. Keine Angst, wir schauen uns die Sache jetzt gemeinsam an!

Was ziehe ich an

Hier gilt ganz klar, der Anspruch an deine Ausrüstung steigt mit der Länge und Schwierigkeit deiner Wanderungen. Für deine erste kurze Wanderung brauchst du nicht viel Ausrüstung. Das A und O sind hier aber gute Socken und gute, angenehm zu tragende Schuhe. Lies dazu auch meinen Beitrag „Eine Blase muss das sein“. Denn eine Blase bei deiner ersten Tour geht überhaupt nicht – sie sind der Lustkiller Nummer eins beim Wandern. Nimm also gut eingelaufene Schuhe für deine erste Tour. Solltest du keine wandertauglichen Schuhe haben, lass dich in einem guten Fachgeschäft beraten. Wenn du dann längere Touren in schwierigem Gelände unternimmst, wirst du um einen guten, hochwertigen Wanderschuh nicht umherkommen. Das gleiche gilt auch für die restliche Kleidung und den Rucksack. Ist für die erste kurze Tour bequeme Alltagskleidung und der Rucksack vom Keller sicher ausreichend. Wirst du auch hier bei längeren Wanderungen die Vorzüge von guter Funktionskleidung, gerade bei mal nicht so sonnigem Wetter, zu schätzen lernen. Gehe auch hier in einen guten Fachhandel, lasse dich professionell beraten und probiere die Sachen aus. Kaufe sie nur, wenn du dich darin auch wirklich wohl fühlst. Mehr dazu findest du in meinem Artikel „gut gekleidet“.  Vergiss auch nicht auf Wechselkleidung und der Möglichkeit eines plötzlichen Wetterumschwunges.

Tipp:

Starte gemächlich in dein neues Hobby. Kontrolliere sofort deine Ausrüstung wenn etwas „zwickt“. Gerade bei den Schuhen. Mache gerade am Anfang öfter einmal eine Pause und genieße die Natur. Der Spaß am Tun soll immer im Vordergrund stehen. Vergiss nicht, genügend zu trinken.

Wie lange sollte meine erste Tour sein?

Je nach deiner Grundverfassung sollte dich deine erste Wanderung nicht an deine Grenzen und schon gar nicht darüber hinaus, bringen. Es sollte eine gemütliche Runde sein. Nicht zu lange sein und nur leichte Steigungen aufweisen. Wer hier gleich mit 20km und 2.000hm beginnt wird schneller als erwartet seine Grenzen aufgezeigt bekommen.

Wenn du noch über keine oder sehr bescheidene Wandererfahrung verfügst, würde ich vorschlagen, dass deine erste Wanderung bei geringen Steigungen maximal 10 bis 12km lang sein sollte. Dabei hast du eine Gehzeit von etwa 3 Stunden, plane zusätzlich auch genügend Zeit für Pausen ein. Pausen um dich zu stärken, die Natur zu genießen und auch um Fotos zu machen. Mach dir einfach keinen Stress und versuche die Natur richtig zu spüren.
Beende eine Tour unbedingt sofort falls du Probleme, zum Beispiel Blasen, bekommst. Nimm dein aufgeladenes Handy mit und kläre im Vorfeld, ob dich jemand abholen könnte.

Doch wo finde ich jetzt die richtige Strecke für meine erste Wanderung?

Wo hast du mich gefunden, genau im Internet. Natürlich gibt es viele Möglichkeiten neue Wanderrouten zu finden. Vom klassisch –  gedruckten Wanderführer über Zeitschriften bis eben zum Internet. Es gibt auch APPS wie – kompass.de, koomot.de, outdooractiv.com,… – Diese bieten meist auch die Möglichkeit, Touren genau nach deinen Kriterien zu suchen. Lies dir auch die Bewertungen und Tourenberichte durch, darin findest du meist sehr nützliche Informationen anderer Wanderer.

Unternimm nach Möglichkeit deine erste Wanderung nicht alleine, schließe dich einer Wandergruppe an oder nimm dir einfach einen erfahrenen Wanderer mit der dir zeigt worauf es ankommt. Es macht zum einen mehr Spaß und ist auch sicherer. Starte deine erste Wanderung in dir bekanntem Gelände und bleib auf markierten Wegen. Du solltest immer wissen wo du bist. Benutze dein Handy oder eine Wanderkarte zur Orientierung. Für längere, schwierige Touren empfiehlt sich auch ein Wandernavi sowie Bussole und Höhenmesser.

Muss Verpflegung mit?

Je nach Länge der Tour, ob es Einkehrmöglichkeiten oder Trinkwasserbrunnen gibt, musst du mehr oder weniger Verpflegung mitnehmen. Auf keinem Fall darfst du auf genügend Wasser zum Trinken verzichten. Nimm für deine erste Tour mit 3 Std. Gehzeit 2 Liter mit, fülle deine Wasserflaschen unterwegs bei jeder Gelegenheit wieder auf. Jause einfach nach Bedarf und zusätzlich noch Powerriegel, etwas Süßes (immer auch gut für die Stimmung) und Obst. Ich habe auch immer etwas dabei, um mich selber nach Erreichen eines Zieles oder bei längeren Touren auch für Zwischenziele zu belohnen. Was das ist, muss jeder selber entscheiden. Von einem Stück Schokolade bis zu, wie in meinem Fall, einem Energiedrink ist hier alles möglich.

Für den Fall der Fälle

Überlege dir vor der Tour, was du im Notfall machst.

Du solltest auf alle Fälle ein kleines Verbandspäckchen und Blasenpflaster mitnehmen. Kabelbinder, Klebeband (mit denen lässt sich fast alles reparieren) und eine Signalpfeife können sehr hilfreich sein. Speichere dir die Notrufnummer, zum Beispiel den Euronotruf 112 in dein Handy ein. Schaue dass dieses geladen ist und nimm eine Powerbank mit. Gerade bei Wanderungen am Abend, sollte auch immer eine Stirn- oder Taschenlampe mit dabei sein.

Fazit.

Das Wichtigste ist, übertreibe es beim ersten Mal nicht. Starte langsam und sicher. Steigere dich stetig und hole dir bei Unklarheiten Rat von einem Experten. Werden deine Touren anspruchsvoller, spare nicht an guter Ausrüstung und plane auch immer genügend Reserven für etwaige Zwischenfälle ein. Gib Bescheid wohin der Weg dich führt und wann du wieder zurück sein wirst.

Mach dir keinen Stress und genieße den Weg, denn er ist das Ziel.

Gehtechnik im Schnee

Das richtige Gehen mit Schneeschuhen hängt sehr stark vom Gelände und Schneezustand ab. Habe ich im flachen bis mäßig steilem Gelände eine feste, bereits breit ausgetretene Spur (oft bei viel begangenen Touren der Fall) oder einen gut tragenden Haschdeckel lässt es sich meist ohne großen Kraftaufwand gehen. Bei tiefem Schnee und/oder steilem Gelände schaut das meist anders aus.

Grundschritt

Generell funktioniert das Gehen mit Schneeschuhen im leichten Gelände sehr ähnlich dem normalen Gehen nur eben etwas breitbeiniger, um mit den Schneeschuhen nicht immer an den Beinen zu streifen. Hier empfiehlt es sich auch, Gamaschen zum Schutz der Tourenhose zu tragen, sollte man doch einmal mit den scharfen Hascheisen oder Frontalzacken einhacken. Die Füße dabei nicht zu weit anheben, Schwerpunkt schön zentral halten und normal große Schritte machen. Stöcke helfen hier das Gleichgewicht besser zu halten. Diese sind im leichten Gelände allerdings wie beim Wandern nicht zwingend erforderlich.

Bergauf gehen.

Grundschritt
Nicht zu steile Hänge werden direkt in der Fallinie im Grundschritt behangen. Wird das Gelände allerdings steiler oder die Schneedecke härter, müssen, um ein Abrutschen zu verhindern, die Frontalzacken eingesetzt werden. Dazu einfach bewusst die unter dem Ballen angebrachten Zacken in den harten Schneedeckel drücken. Ein deutlich angenehmeres Gehen bietet hier auch der Einsatz der Steighilfe (je nach Model verfügbar).

Steile Passagen

Grätenschritt
Kurze steile Passagen im tiefen Schnee können auch im Grätenschritt überwunden werden. Dabei die Füße in einem breiten V aufsetzen.

Seitwärts aufsteigen
Ebenso können diese kurzen steilen Passagen im weichen Schnee durch seitliches aufsteigen begangen werden. Bei hartem Untergrund ist diese Möglichkeit nur bedingt anwendbar. Auch ist mit Schneeschuhen die Fußstellung bei hartem Untergrund eher unangenehm.

Bergab gehen

Bergab verlagerst du den Schwerpunkt etwas nach hinten, so dass im tiefen Schnee die Schuhspitzen etwas nach oben kommen und gleitest dabei mit schwungvollen Schritten talwärts. Dies ist eine schnelle und kräfteschonende Methode für den Abstieg. Nutze hier die Schwerkraft aus und nimm den Schwung einfach mit.
Bei hartem Untergrund musst du wohl oder übel im Grundschritt absteigen.

Spuren im tiefen Schnee

Alleine unterwegs
Bist du alleine unterwegs bleibt dir nichts übrig, als dir deine eigene Spur zu ziehen. Versuche hierbei so kräfteschonend wie möglich zu gehen. Halte dabei die Spur eher schmal. Ziehe dazu den hinteren Fuß in der Spur des Vorderen Fußes zu diesem heran und weiche erst kurz davor zur Seite und stelle den Fuß vor den anderen. Kurz vor dem Aufsetzen kannst du diesen noch etwas nach vorne schieben – so gewinnst du jedesmal einige Zentimeter.

In der Gruppe unterwegs
Bist du in einer Gruppe unterwegs, schaut das Ganze etwas anders aus. Hier ist es wichtig, dass ihr euch beim Spuren abwechselt. Je nach Gruppengröße und Leistungsvermögen kann dies immer in der gesamten Gruppe erfolgen. Es können aber hier auch schwächere Teilnehmer von den „Stärkeren“ geschont werden. Wechselt euch regelmäßig ab.
Je nach Schwierigkeit des Untergrundes kann dies auch in sehr kurzen Abständen erfolgen. Legt euch eine fixe Schrittzahl zurecht – Wechsel nach zum Beispiel 20 Schritten. Nach Erreichen der definierten Schritte tritt der Spurende einen Schritt zur Seite lässt die Gruppe vorbeiziehen und reit sich als Letzter wieder ein. Die Spurarbeit übernimmt der Nächste in der Gruppe.
Beim Gehen in der Gruppe, spuren wir mindestens in der normalen Spurbreite. Wichtig ist, dass die Spur für die Hinteren nicht zu schmal wird. Der Spurende hat hier natürlich den meisten Kraftaufwand der Zweite und Dritte in der Gruppe versuchen die Spur noch weiter auszubauen und die Unebenheiten auszugleichen. Für die Folgenden bietet sich eine bereits gut ausgetretene Spur, die fast zu keinem einsinken mehr führt und so ein kräfteschonendes Vorankommen ermöglicht.

Wichtig ist es – wenn möglich – sich bei der Spurarbeit  immer konsequent abzuwechseln. Dadurch kann zum einen viel Kraft gespart werden und übermäßiges Schwitzen vermeiden werden, was gerade im Winter durchaus seine Vorteile hat. Setze auch die Stöcke gezielt ein, um gerade im schwierigen Gelände das Gleichgewicht halten zu können oder einen zusätzlichen Vortrieb zu erreichen. Übe das richtige Gehen zuerst im leichten Gelände und steigere dich stetig. Vergiss auch bei kalten Temperaturen nicht darauf genügend zu trinken und brich eine Tour rechtzeitig ab bevor du in ernsten Schwierigkeiten steckst.

Die Richtigen für mich

Die Geschichte der Schneeschuhe reicht mehrere tausend Jahre zurück. Waren sie früher für Bewohner schneereicher Gebiete ein Mittel zum Zweck, um nicht im tiefen Schnee zu versinken, erfreuen sie sich heutzutage zunehmender Beliebtheit bei naturbegeisterten Menschen. Schneeschuhe erleichtern das Vorankommen im Schnee ungemein und erschließen den nicht schitourenbegeisterten Winter-Wanderern neue, fast unberührte Gebiete.

Welcher Schneeschuh passt zu mir?

Zuerst solltest du dir einmal überlegen, wo du die Schneeschuhe einsetzten möchtest. Bewegst du dich ausschließlich im flachen Gelände mit nur mäßigen Steigungen oder bist du im alpinen Gelände unterwegs. Um genügend Auftrieb im Schnee zu erzeugen, muss der jeweilige Schneeschuh auch zu seinem Benutzer passen. Desweiteren kommt es natürlich auf die finanziellen Mittel an und wie oft ich sie benutzen möchte. Bewege ich mich nur gelegentlich im flachen Gelände, genügen hier mit Sicherheit günstigere Modelle, als wenn ich sie professionell in steilem Gelände den ganzen Winter über regelmäßig einsetzten möchte.

Welche Modelle gibt es?

Prinzipiell kann man grob drei Arten von Schneeschuhen unterscheiden.

Die traditionellen Schneeschuhe
Diese sind den ersten gefunden Schneeschuhen nachempfunden und bestehen aus einem hinten zusammengebundenen Holzrahmen, bespannt mit Leder und/oder Sehnen. Da diese Modelle allerdings über keine Steighilfen, Hascheisen und ähnlichem verfügen, finden sie bei den modernen Sportlern heutzutage fast keine Anwendung.

Klassische- oder Alurahmenmodelle
Diese bestehen aus einem umlaufenden Alurohr, welches mit einem Kunststofftuch bespannt ist. Sie verfügen je nach Modell bereits über eine moderne Bindung mit Schnellverschluss sowie über Krallen an der Unterseite.
Klassische Modelle bieten einen guten Auftrieb und sind im flachen bis mäßig steilem Gelände mit tiefem Schnee zu Hause. Wird das Gelände steiler oder sind Hänge zu queren, stößt man damit allerdings an ihre Grenzen.

Hochleister oder moderne Schneeschuhe
Der moderne Schneeschuh besteht meistens aus bruchfestem, kältebeständigen Kunststoff. Diese sind je Modell sehr leicht, geben einen guten Auftrieb und verfügen über eine moderne Bindung, Frontzacken, Haschkrallen und Aufstiegshilfen. Sie sind leicht zu bedienen und fühlen sich auch im steilen und geneigten Gelände wohl.

Komponenten eines Schneeschuhes.

Bindung.
Moderne Bindungen lassen sich schnell an verschiedene Schuhgrößen einstellen. Die Palette reicht hier von einfachen Riemenverschlüssen bis hin zu Ratschenverschlüssen. Wichtig ist, dass sich der Verschluss auch bei kalten Temperaturen mit Handschuhen noch gut bedienen lässt und den Schuh fest in der Bindung hält ohne sich beim Gehen ständig zu lockern.

Steighilfe
Steighilfen sind meist Bügel aus Metall oder Kunststoff, die bei steilem Gelände unter die Ferse geklappt werden. Dies kann auch unterteilt in mehrere Stufen geschehen. Die Steighilfe verhindert das Zurückklappen der Fußes und stellt ihn beim aufsetzten in eine annähernd waagrechte Position. Dies erleichtert das Bergaufgehen erheblich.

Frontalzacken
Frontalzacken sind an der vorderen Unterseite der Bindung angebracht und bieten bei Aufstiegen in sehr steilem oder vereistem Gelände zusätzlichen Halt.

Haschkrallen
Haschkrallen sind an der Unterseite angebrachte Metallstifte oder gezackte Bleche welche auf harten, vereisten Flächen zusätzlichen Halt bieten und ein abrutschen verhindern.

Gewichtsangaben

Wie schon erwähnt, spielt auch das Gewicht eine entscheidenden Rolle. Damit du den optimalen Auftrieb auch im noch nicht gefestigten Neuschnee erhältst, ist es wichtig, das angegebene Gewicht nicht zu überschreiten. Hier zählt nicht nur dein eigenes Körpergewicht sondern das Gesamtgewicht inkl. Deiner Ausrüstung und Kleidung, denn auch das will getragen werden. Nur wenn du nicht zu tief einsinkst kannst du kräfteschonend über den Schnee gleiten.

Was ich sonst noch brauche.

Stöcke
Gute längenverstellbare Teleskopstöcke mit großen Schneetellern gehören zum Schneeschuhlaufen einfach dazu. Dies hat mehrere Gründe.

Sie helfen das Gleichgewicht auch in schwierigerem Gelände zu halten und bieten zusätzliche Kontaktpunkte zum Untergrund.
Beim Bergaufgehen kann durch gezieltes einsetzen der Armmuskulatur viel Beinkraft eingespart werden.
Und auch beim Bergablaufen bieten sie zusätzlichen Halt und entlasten vor allem die Kniegelenke.

Kleidung
Verwende hier gute wintertaugliche, atmungsaktive Outdoorkleidung sowie wasserdichte, feste Wander- oder Winterstiefel. Da das Thema Kleidung sehr vielfältig ist, werde ich hierzu in Kürze einen eigenen Beitrag verfassen.

Gamaschen.
Damit kein Schnee in die Schuhe oder unter die Hose eindringen kann, empfiehlt sich die Verwendung von Gamaschen. Diese verhindern auch ein beschädigen der teuren Tourenhose durch die Hascheisen der Schneeschuhe.

Jetzt hast du einen groben Überblick über die Möglichkeiten die ein Schneeschuh bietet. Wähle den für dein Gewicht und Einsatzgebiet geeigneten Schneeschuh aus. Im Internet findest du regelmäßig Test und Erfahrungsberichte zu den zahlreichen Herstellern. Probiere nach Möglichkeit deinen Favoriten aus. Wenn du dich darauf wohlfühlst, steht einem unvergesslichen Naturerlebnis nichts mehr im Wege.

Die richtige Spur

Einmal die Schneeschuhe angezogen kann es auch schon losgehen. Doch wo lege ich am besten meine Spur an. Kann oder darf ich überall gehen? Wie spare ich am meisten Kraft und wer spurt jetzt in der Gruppe?  Wo darf ich nicht gehen?

Schneeschuhgehen ist relativ einfach zu erlernen. Die grundlegenden Schritttechniken habe ich dir bereits in einem eigenen Beitrag gezeigt. Jetzt gilt es, die richtige Spur zu finden.

Wo darf ich mit Schneeschuhen gehen?

Mit Schneeschuhen, darf der Wald zu Erholungszwecken auch abseits der markierten Wege betreten werden.  Im Alpinen Ödland und auf Almen oberhalb der Baumgrenze regelt dies das jeweilige Landesgesetz. Hier greift oft das Gewohnheitsrecht oder aber spezielle Gesetzte, die dies in der Regel erlauben.  Dürfen Wiesen und Äcker normalerweise nicht betreten werden, ist dies bei geschlossener Schneedecke meist erlaubt.  Wie du siehst, ist es nicht so einfach, eine allgemein gültige Antwort auf die Frage „wo darf ich gehen“ zu geben. Willst du auf Nummer sicher gehen, musst du dich mit den jeweiligen Gesetzten genauer auseinander setzten. Auf markierten Wegen sollte es in der Regel zu keinen Problemen kommen. Doch auch wo ich grundsätzlich gehen darf, bedeutet dies nicht, dass ich mich überall und zu jeder Zeit frei bewegen kann. In einem guten miteinander mit der Natur und ihren Eigentümern gilt es, gewisse Spielregeln zu beachten. Denn, wenn wir uns alle daran halten, steht einem ungetrübten Wintererlebnis nichts im Wege.

Was gibt es zu beachten.
  • Schutzzonen. Gerade Wildtier brauchen im Winter einen besonderen Schutz. Es gibt daher in einigen Gebiete Wintersperren, die es untersagen in einem gewissen Zeitraum ein Gebiet zu betreten. Auch ausgewiesene Schutz- und Ruhezonen sind für Wanderer tabu.
  • Aufforstungen und Jungwald. Auch diese Gebiete mit Bäumen unter 3m Höhe dürfen nicht betreten werden.
  • Vermeide das Betreten der Lebensräume von Wildtieren sowohl in der Morgen- als auch in der  Abenddämmerung.
  • Umgehe Fütterungsstellen von Tieren.
  • Verhalte dich generell ruhig und halte genügend Abstand zu Tieren. Denn müssen sie vor dir flüchten, bedeutet dies für viele von ihnen einen enormen Energieverbrauch dem sie gerade im Winter nicht gerecht werden können.
  • Gehe respektvoll mit der Natur um, lasse keinen Müll zurück und beschädige nichts.
  • Bewegst du dich auf markierten Wegen, dann verlasse diese auch nicht.

Achtung!

Auch beim Schneeschuhgehen muss die aktuelle Lawinengefahr immer in die Tourenplanung mit einbezogen werden. Denn Lawinen machen auch vor Schneeschuhwanderen nicht halt. Behalte auch bei der Tour das Gelände und das Wetter ständig im Blick, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Informationen bekommst du bei den zuständigen Lawinenwarndiensten.

Links:
Österreich
www.lawinen.at
Deutschland
www.alpin.de

Tourenplanung

Bevor du eine Tour startest hole genügend Informationen darüber ein. Wie lange dauert meine Tour, wie viele Höhenmeter gibt es zu überwinden. Gibt es Schutzhütten oder Einkehrmöglichkeiten auf dem Weg. Beachte auch die örtliche Lawinengefahr. Plane die Tour immer nach deinem Leistungsniveau und kalkuliere dabei auch immer genügend Reserven ein.

Spuranlage für meine Tour

Nun ist es so weit, du hast die Tour optimal geplant und stehst nun am Start mitten in der wunderschönen Winterlandschaft. Jetzt geht es nur mehr darum, den richtigen Weg zu finden und eine gut gehbare, kräfteschonende und sichere Spur anzulegen.

Wie schaut eine gute Spuranlage aus
  • Wenn es auch noch so verlockend ist, die Aufstiegsspuren von Schitourengehern sind für uns tabu. Denn wir würden zum Einen die Spur mit unseren Schneeschuhen zerstören und zum Anderen sind lange Querungen meist nicht optimal für uns. Das gilt auch Sinngemäß für Rodelpisten, Loipen und für alle oft mit viel Mühe angelegten Bahnen und Spuren. Lediglich den Skidoofahrern wird es egal sein, wenn wir ihre Spur benutzen. Die Frage ist hier nur, sind diese Spuren, gerade wenn sie vereist sind, auch wirklich gut zum Gehen.
  • Schaue dir bei der Wahl der richtigen Spur immer das Gelände vor dir an. Vermeide es, unnötige Höhenmeter oder Umwege zu gehen. Erkenne nicht überwindbare Hindernisse frühzeitig und umgehe diese. Versuche eine möglichst ökonomische, kräfteschonende Spur anzulegen. Bist du in der Gruppe unterwegs, bestimmt immer das Können des Schwächsten die Schwierigkeit der Tour.

Aufstieg

Da es sich hier meist um den anstrengendsten Teil einer Tour handelt, sollte gerade die Aufstiegsspur mit Bedacht gewählt werden.

Nicht zu steile Hänge (bis etwa 20°) begeht man am kräfteschonensten direkt in der Fallinie. Bei zunehmender Steilheit – dies hängt auch immer vom Können der Teilnehmer ab – wird die Spur schräg oder in Serpentinen angelegt.

Nutze hier auch alle Möglichkeiten deiner Schneeschuhe aus. Verwende beim Aufstieg die Aufstiegshilfe und setze dazu bei harten Schneeverhältnissen bewusst die Frontalzacken ein.

Abstieg.

Zum Bergabgehen eignet sich am Besten weicher Schnee in dem wir bewusst fast wie auf Schiern bergab gleiten können. Dazu einfach in leichter Rückenlage mit langen Schritten – so kommst du schnell in eine dynamische Gleitphase. Die Stöcke dienen hier dazu, das Gleichgewicht zu halten. Da dies bei hartem Schnee nicht funktioniert, bleibt nichts anderes übrig. Als wie beim Aufstieg Schritt für Schritt abzusteigen – nicht vergessen, die Steighilfe wieder einzuklappen. Auch ein mitgeführtes Rutschbrett oder einfach auf dem Hintern den Hand hinab zu rutschen, kann ein tolles Erlebnis sein. Dabei aber unbedingt die Schneeschuhe abschnallen und sicher am Rucksack verstauen, denn ansonsten ist ein Überschlag mit einer möglichen Verletzung vorprogrammiert.

Querungen

Versuche zur Schonung deiner Gelenke auch bei Querungen die Schneeschuhe immer waagrecht auf zu setzten. Hierbei wird aus Platzgründen meist nicht breitbeinig ein Fuß neben den Anderen gesetzt, sondern vor diesen in eine Linie. Benutze deine Stöcke dabei als „zusätzliche Kontaktpunkte“ um ein Abrutschen zu verhindern. Es gibt auch Schneeschuhe mit einer seitlich beweglichen Bindung, die eine Hangquerung deutlich angenehmer gestalten.

Fazit.

Bewege dich immer mit Respekt der Natur gegenüber, halte dich an Verbote und plane deine Tour mit Bedacht. Wähle die Spur die dir ein Gutes und vor allem sicheres Gefühl beim Gehen gibt. Habe auch einmal den Mut, sei es wegen dem Wetter, der Lawinengefahr oder dem fehlenden Können, eine Tour abzubrechen. Dann steht einem erlebnisreichen und vor allem sicheren Wintererlebnis nichts im Wege.

Eine Blase, muss das sein?

Au! Plötzlich ist er da, dieser fast unerträgliche, brennende Schmerz im Fuß.
Plötzlich? Oder hat sich die Blase an meinem rechten Fuß nicht doch schon die letzten Kilometer angekündigt. Hab ich die ersten Anzeichen vielleicht einfach ignoriert, nicht ernst genommen? Das war vermutlich ein Fehler, denn schnell kann eine Blase an den Füßen zu einem echten Problem werden und nicht selten hat sie schon zum Abbruch einer Tour geführt.

Woher kommen Blasen beim Wandern oder gehen? Was kann ich vorbeugend dagegen tun und was mache ich wenn es doch passiert? Diese Frage stellt sich so manch Einer, der mit dem Wandern beginnt.  Hier wäre der ultimative Rat, ein Allheilmittel genau richtig. Doch so einfach ist es leider nicht. Ja du hast richtig gelesen, es gibt ihn nicht diesen einen Tipp der dir Blasenfreiheit auf all deinen Wegen garantiert. Ich stelle dir hier allerdings einige Möglichkeiten vor um daraus deine richtige Vorgehensweise zu finden. So unterschiedlich unsere Füße sind, so unterschiedlich auch der Blasenschutz.

Manche wissen nicht einmal nach 100km was eine Blase ist, andere bekommen schon Blasen wenn sie nur ans gehen denken. Eines ist aber sicher, eine Blase an der falschen Stelle kann schnell zum Alptraum eines jeden Wanderers werden und auch zum Abbruch einer Tour führen.

Doch wie entsteht jetzt eigentlich eine Blase und was können wir dagegen tun?

Im Grunde ist es ein Zusammenspiel von drei Faktoren: Den Füßen, den Schuhen und den Socken als Verbindung von beiden. Gibt es hier eine Schwachstelle und entsteht dabei eine wiederholte Reibung auf der Haut, lösen sich die Hautschichten und der so entstandene Zwischenraum füllt sich mit Flüssigkeit (Gewebeflüssigkeit oder auch Blut).

Beginnen wir einmal mit den Füßen.

Die Füße auf eine Wanderung vorzubereiten geht natürlich nicht über Nacht. Hier solltest du soviel wie möglich Barfuß gehen, zum einen stärkt dies die Fußmuskulatur und zum anderen wird die Haut dadurch auch widerstandsfähiger. Eine gesunde Hornhaut schütz die Füße vor Blasen, ist diese allerdings trocken und rissig oder weicht sie beim gehen auf, stellen sich hier schnell Blasen ein. Tue daher deinen Füßen auch regelmäßig etwas Gutes. Ich entferne harte überstehende Hornhaut mit einem speziellen Schwamm und verwende zur Fußpflege Hirschtalgcreme. Viele schwören auch darauf, die Füße vor der Wanderung mit Hirschtalg oder Vaseline oder einer speziellen Hautschutzcreme einzucremen. Ich mache dies meistens am Abend vor der Tour das letzte Mal. Probiere es einfach aus. Bedenke aber, dass du auch etwas zum entfetten dabei hast, denn ein Blasenpflaster wird auf fettiger Haut nicht kleben.
Hast du Stellen, an denen du immer wieder Blasen bekommst, dann kannst du diese bereits vor der Wanderung mit einem guten Tape abkleben. Dies sollte allerdings sehr sorgfältig passieren und die Ecken an reibungsarmen Stellen enden, damit du nicht genau damit neue Blasen verursachst.

Tipp:

Verwende nur hochwertige Blasenpflaster. Klebe diese bereits bei den ersten Anzeichen einer entstehenden Blase. Tape diese zusätzlich ab. So verhinderst du, sollte es sich beim gehen einmal ablösen, dass es mit deine teuren Wandersocken verklebt.

Der für mich perfekte Wanderschuh.

Es gibt Wanderschuhe in Hülle und Fülle. Hier ist es wichtig den für dich richtigen Schuh zu finden. Lasse dich hier am besten in einem Fachgeschäft beraten. Kaufe einen hochwertigen Schuh, dieser sollte perfekt passen, nicht zu klein sein und auch bei langen Wanderungen, wenn die Füße etwas dicker werden noch optimal Platz für die Füße bieten. Er sollte aber auch nicht zu groß sein um nicht darin umher zu rutschen. Probiere den Schuh aus – hier meine ich nicht mit einem Schuh kurz einmal durch das Geschäft zu laufen. Probiere den Schuh mit den richtigen Socken und gehe wirklich länger damit. Gute Fachgeschäfte bieten dir hier die Möglichkeit dazu. Oft ist es auch möglich, den Schuh nach der ersten Tour zurück zu geben sollte er doch nicht optimal passen. Lasse dir auch die optimale Schnürung zeigen. Wichtig ist auch, den Schuh nach den ersten gelaufen Kilometern nach zu schnüren. Sollte sich etwas während der Tour nicht gut anfühlen, stoppe sofort und behebe die Ursache. Korrigiere umgehend eine falsche Schnürung, entferne kleine Steine oder behandle Druckstellen bei den ersten Anzeichen. Laufe deine Schuhe vor längeren Wanderungen auch genügend ein. Beginne hier mit kurzen Strecken und steigere dich immer. Ob du die Schuhe bei den Pausen öffnen oder ausziehen solltest ist eine Frage die du nur dir selber beantworten kannst. Probiere es aus und mache was dir gut tut. Die einen schwören darauf, die Schuhe nicht bei jeder Pause auszuziehen, da hier die Füße anschwellen und so der Schuh nicht mehr optimal passt. Andere, so auch ich, lieben es hingegen die Füße kurz an der frischen Luft abtrocknen und auslüften zu lassen. Hier wechsle ich oft auch die Socken und hänge die getragenen am Rucksack zum trocknen auf. Trockene Füße sind das A und O gegen Blasenbildung. Bei schlechtem Wetter wie Regen oder extremer Kälte und bei sehr kurzen Pausen gehe ich allerdings auch einmal 100 km ohne die Schuhe zu öffnen. Ich hatte noch nie Probleme wieder in die Schuhe zu kommen. Auch hatte bei mir bis jetzt keine der beiden Methoden eine Auswirkung auf die Blasenbildung.

Die unendliche Geschichte von der richtigen Socke.

Was ist jetzt die richtige Wandersocke. Diese Entscheidung ist noch um einiges schwieriger als die Wahl der richtigen Schuhe. Fakt ist, die Socke sollte immer zum jeweiligen Einsatzgebiet passen. Trage keine Baumwollsocken zum Wandern, denn dafür sind sie nicht geeignet, da diese es nicht schaffen, deine Füße trocken zu halten. Baumwolle speichert deinen Schweiß und du gehst somit permanent im eigenen Saft. Geeignet sind hier Socken aus Merino Wolle oder synthetischen Fasern. Diese leiten die Feuchtigkeit von der Haut weg und halten so deine Füße trocken. Es gibt hier verschiedene Ansätze zu den Wandersocken.

  • Ein-Lagen-System

Für viele ist eine gute, hochwertige Wandersocke in Kombination mit einem passenden Wanderschuh absolut ausreichend.

  • Mehr-Lagen-System

Sehr viele, darunter auch ich, schwören gerade bei sehr langen Touren oder bei empfindlichen Füßen auf ein mehrschichten Prinzip. Hier wird einfach unter der Wandersocke noch eine zweite dünnere Schicht als „Reibfläche“ angezogen. Es gibt auch spezielle Wandersocken, die genau dieses System bereits integriert haben (z.B.: Wrightsocks“). Wie diese zweite Schicht ausschauen sollte, dafür gibt es wieder verschiedene Möglichkeiten.

    • Seidenstrumpf Socken.

Diese bilden eine sehr dünne Gleitschicht und sind fast in jedem Schuh zu tragen da sie so gut wie keinen zusätzlichen Platz benötigen.

    • Spezielle Unterziehsocken zum Wandern.

Diese sind ebenfalls sehr dünn und benötigen nicht viel zusätzlichen Platz.

    • Kompressionsstrümpfe.

Diese sind etwas dicker als die ersten beiden Methoden, halten dafür in der Regel länger und sorgen nebenbei noch dafür, dass die Füße nicht so schnell anschwellen und ermüden. Ich selber verwende auch diese Methode. Je nach Temperatur mit kurzen oder knielangen Strümpfen.

    • Zwei Paar normale Wandersocken.

Bei dieser Methode brauchst du extrem viel Platz im Schuh damit es nicht zu Druckstellen kommt. Investiere hier besser in gute Unterziehsocken oder Kompressionsstrümpfe.

Fazit.

Jetzt hast du einen kleinen Einblick in die Welt der Blasen bekommen. Ich hoffe, es ist auch die für dich richtige Methode dabei. Wichtig ist, schau auf deine Füße, verwende passende Socken und Schuhe und korrigiere Fehler sofort. Denn bei der nächsten Pause kann es schon zu spät sein.
Wenn du noch weitere Vorschläge hast, dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar dazu.

Sollte sich doch einmal eine Blase ankündigen heißt es schnell handeln. Wie erfahrt ihr in meinem Beitrag „Was tun wenn es doch passiert ist?“.